Reise, reise, aufstehen - Eine Woche auf der Fregatte

Der Tag an Bord eines Schiffes der Deutschen Marine beginnt wie überall mit dem Wecken. Um 6.00 Uhr ertönt über den Lautsprecher drei Mal der seemännische Weckruf: „Reise, reise, aufstehen“. Auch die Jungen, Mädchen und Erzieher des Trebbiner Kinderheims, die eine Woche auf ihrem Patenschiff der Fregatte Brandenburg verbringen durften, war es das Zeichen, sich für einen erlebnisreichen Tag fertig zu machen.

Auf der Fregatte leben und arbeiten viele Menschen auf engem Raum. Damit das möglichst reibungslos verläuft, gibt es zahlreiche Vorschriften und Verhaltensregeln. Das beginnt mit einfachen Sachen. Man muss immer die Türen hinter sich schließen, darf nicht durch die Flure rennen oder die Stühle über den Fußboden scharren. Beim Essenempfang steht man in einer ordentlichen Reihe hintereinander an, damit auf dem schmalen Gang noch Platz zum Vorbeigehen ist. Die Soldaten mussten uns immer mal wieder freundlich und geduldig daran erinnern.

Meistens waren wir von früh bis zum Abendbrot unterwegs, begleitet von fünf Besatzungsmitglieder. Ein Höhepunkt war der Besuch des Klimahauses in Bremerhaven. Dort begaben wir uns auf eine Wanderung auf den 8. Breitengrad rund um unsere Erde. Wir erlebten am eigenen Leib die Temperatur- und Wetterunterschiede zwischen den einzelnen Klimazonen. Wir besuchten den abenteuerlichen Kletterwald mit Riesenbäume und ausgefallenen Klettervariationen. Die blauen Flecke gab es gratis dazu. Ob Hafenrundfahrt, Grillen an Bord oder unser abendlicher Spaziergang zur Schleuse – unsere Begleiter hatten ein perfektes Programm zusammengestellt, das keine Minute Langeweile aufkommen ließ.

Wenn Engel reisen scheint die Sonne? Es ist unglaublich, aber wir hatten jeden Tag Sonne und Sommertemperaturen und das an der Nordsee.

Wir bedanken uns bei der gesamten Besatzung der Fregatte Brandenburg für die unvergessliche Zeit. Die Gegeneinladung steht. Wir freuen uns darauf.

Angelika Altwasser

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